Video- und EEG-Intensivmonitoring

Mit dem sogenannten Video- und EEG-Intensivmonitoring können komplexe Anfallsleiden untersucht werden. In unserer Klinik steht dafür eine spezialisierte Station mit sechs kontinuierlich Tag und Nacht durch erfahrene Fachpersonen überwachten Einzelplätzen zur Verfügung.

In der Diagnostik komplexer Anfallsleiden genügt es nicht, das EEG zwischen den Anfällen mittels Standard-EEG zu messen. Im sogenannten Video- und EEG-Intensivmonitoring wird ein Anfall gleichzeitig im EEG und per Video aufgezeichnet. Dank diesem Vorgehen lassen sich in den allermeisten Fällen unklare Störungen diagnostizieren und entsprechend gezielter und wirkungsvoller behandeln.

Dies ist besonders dann wichtig, wenn geklärt werden muss,

  • ob die Anfälle epileptischer oder nicht-epileptischer Natur sind.
  • um welches Epilepsie-Syndrom es sich genau handelt.
  • warum die Anfälle im Einzelfall nicht auf Medikamente ansprechen.
  • wo die Anfälle im Gehirn beginnen und ob ein epilepsiechirurgischer Eingriff erfolgversprechend sein kann.

Im Intensivmonitoring stehen 6 Betten bereit: 4 Betten sind für Erwachsene zur Verfügung. Zwei weitere Ableiteplätze sind speziell für Kinder und Jugendliche reserviert. Das EEG wird dabei meist mit Elektroden gemessen, die auf die Kopfhaut geklebt werden (Oberflächen-EEG).

Ablauf der nicht-invasiven Untersuchung

Im Intensivmonitoring können Video und EEG, falls notwendig, über mehrere Tage ohne Unterbruch aufgezeichnet werden. Wie lange die Untersuchung dauert, ist im Einzelfall kaum vorherzusagen. Dies hängt davon ab, wie viele Anfälle aufgezeichnet werden müssen und wann die Anfälle auftreten.

Damit die Anfallsaufzeichnung in möglichst kurzer Zeit gelingt, ist es oft nötig, die Dosis der anfallspräventiven Medikamente zu reduzieren oder die Medikamentengabe für eine begrenzte Zeit sogar ganz auszusetzen. Um dies mit einem vertretbar niedrigen Risiko durchführen zu können, werden die Patientinnen und Patienten im Schweizerischen Epilepsie-Zentrum an der Klinik Lengg rund um die Uhr durch Fachpersonen für neurophysiologische Diagnostik (FND) überwacht.

Die nicht-invasive Anfalls-Aufzeichnung mit EEG und Video erfordert einen hohen personellen und technischen Aufwand. Sie ist in der Schweiz einigen spezialisierten Zentren vorbehalten und bildet einen Schwerpunkt des Leistungsangebotes unseres Zentrums.

Video zum Ablauf einer Untersuchung im Video- und EEG-Intensivmonitoring

Mehr als 400 EEG-Video-Untersuchungen werden pro Jahr am Schweizerischen Epilepsie-Zentrum der Klinik Lengg durchgeführt.

Das EEG-Video-Intensivmonitoring ist auch Teil der prächirurgischen Diagnostik an unserem Zentrum.

Epilepsiechirurgie und prächirurgische Diagnostik

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